Ubstadt, am Mittwoch, den 21.2.2024: Der Parkplatz der Kelter in der Oberen Straße in
Ubstadt steht voll mit orangen Kommunalfahrzeugen. Was ist da los?


Die Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe hatte die Bauhofmitarbeiter ihrer
Mitgliedskommunen im Landkreis Karlsruhe eingeladen, und 40 Leute aus 13 Kommunen
waren der Einladung gefolgt. Gemeinden und Städte haben zahlreiche Obstbäume zu
unterhalten. Das ist viel Arbeit und es bedarf einiger grundlegender Kenntnisse, wie der
Schnitt durchzuführen ist.
Schon lange stand ein Obstbaumschnittkurs für Bauhöfe auf der Agenda der
Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V.. Der Verein hat sich dem Erhalt
und der Förderung der Streuobstbestände im Landkreis verschrieben. Dazu gehört natürlich
auch das Wissen um den richtigen Obstbaumschnitt, der in Schnittkursen normalerweise an
Privatleute vermittelt wird. „Die Leute vom Bauhof müssen jedes Jahr sehr viele Bäume
schneiden und haben keine Zeit für einen aufwändigen Ertragsschnitt – da muss es schnell
gehen, und es geht drum, den Baum gesund und stabil zu erhalten“, so Hans-Martin
Flinspach. Flinspach ist der passionierte und zwischenzeitlich pensionierte Vorsitzende der
Streuobstinitiative. Im wohlverdienten ‚Unruhestand‘ hat er endlich die Zeit gefunden, sich
dieses Themas anzunehmen.
Im theoretischen Teil der Schulung wurden zunächst einige biologische Grundlagen des
Gehölzwachstums besprochen, aus denen sich Regeln für den Schnitt ableiten lassen. Auch
die fachgerechte Pflanzung und Baumverankerung, inclusive einer guten Vorbereitung der
Pflanzgrube waren Gegenstand des Vortrags. So regte Flinspach beispielsweise an, zur
Bodenverbesserung eine Mischung aus Pflanzenkohle und Kompost zu verwenden, wodurch
der Humusaufbau im Boden nachhaltig verbessert werden könne.
Am Nachmittag schließlich konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen
Bauhöfe die in der Theorie erlernten Grundlagen für den fachgerechten Erhaltungsschnitt an
Bäumen auf der Ubstadter ‚Hochtzeitswiese‘ am Antoniusbuckel üben. Am Rande des
Praxisteils wurde angeregt über den ‚richtigen‘ Schnitt diskutiert, denn dazu gibt es
bekanntlich unterschiedliche Ansichten. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer darüber, dass die wesentlichen Aspekte für den Schnitt der Gemeinde-
Obstbäume beim Kurs klar geworden sind – der Rest ist reine Übungssache!

Eine stabile Krone und ein gesunder Baum sind das Ziel beim Schnitt der Gemeinde-Obstbäume
Bildautor: Bau- und Umweltamt