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Titelfoto Obst: Jürgen Alberti
Vermehrung lokaler Sorten
Die Initiative stellt eine begrenzte Anzahl von veredelten Jungbäumen bereit.
Die Streuobstinitiative finanziert die Vermehrung lokaler Apfel- und Birnensorten. Die Reiser zur Veredelung stammen von der AHNU aus Bad Schönborn, die in ihrem „Obstgengarten“ ein großes Sortiment lokaler Obstsorten pflegt.
Hochstammsorten
Neben den virusfreien Sorten werden bei der jährlichen Obstbaumausgabe die gängigen Hochstammsorten angeboten und ausgegeben.
Bittenfelder, Bohnapfel, Boskoop rot und gelb, Brettacher, Gewürzluiken, Goldparmäne, Hauxapfel, Landsberger, Öhringer, Winterrambur, Zabergäu-Renette, Kaiser Wilhelm, Sonnenwirtsapfel, Rheinischer Krummstiel, Jakob Fischer etc.
Bayerische Weinbirne, Champagnerbratbirne, Schweizer Wasserbirne, Gelbmöstler, Gellerts Butterbirne, Gaishirtle, Pastorenbirne etc.
Große schwarze Knorpel, Hedlefinger, Schneiders Späte Knorpel
Bühler Frühzwetschge, Hauszwetschge, Mirabellen von Nancy
Speierling, Mispel, essbare Eberesche
Apfel - virusfrei
Folgende virusfreie Sorten werden in der Baumschule aufgezogen und stehen jährlich in begrenzter Auswahl bereit:
Mittelgroßer und mittelfrüher Mostapfel aus dem Kraichgau. Haltbar bis Weihnachten. Bäume sehr robust und alt werdend.
Mittelgroßer, später Wirtschaftsapfel. Bekannt seit dem 15. Jahrhundert. Genussreif von November bis April. Köstlicher Geschmack, liefert auch einen prima Obstwein.
Mittelgroßer Mostapfel. Robuste, widerstandsfähige Sorte mit kerngesundem Wuchs und langer Lagerfähigkeit.
Mittelgroßer und mittelfrüher Tafel- und Wirtschaftsapfel. Zur besseren Klärung des Mostes Mitkeltern von Birnen notwendig. Kein Lagerapfel.
Zufallssämling aus dem Kraichgau („Maiers Apfel“). Reifezeit September. Genussreif von Dezember bis Sommer. Das Fleisch ist weiß, fest und saftig, mit wohlschmeckendem, weinsäuerlichem Geschmack und wenig druckempfindlich. Robust gegen Schorf und Mehltau. Für alle Verwertungsarten geeignet.
Mittelgroßer, widerstandsfähiger Apfel. Alte Sorte aus aus Südwestdeutschland. Früher verbreitet im Elsenztal, Odenwald und unteren Haardtgebirge. Reif Ende Oktober, haltbar bis in den Mai. Weinsäuerlicher Geschmack. Gut für Küche und Obstwein.
Synomym Spielberger Wieslesapfel. Mittelgroßer Apfel. Entstanden im 19. Jahrhundert in Spielberg (Sachsenheim, Stromberg). Reifezeit Mitte Oktober. Haltbar bis März. Saftiges Fruchtfleisch mit erfrischendem Geschmack. Hervorragend zum Saften und Mosten geeignet.
Alte robuste Sorte aus Süddeutschland. Ernte Mitte Oktober, lagerfähig bis Mai. Geschmack fein säuerlich, würzig.
Synonym Roter Herbst-Taffet, Seidenrock. Alte Sorte aus Südwestdeutschland. Im 19. Jahrhundert im Kraichgau verbreitet. Benötigt gute Böden und Weinbauklima. Haltbar von Oktober bis Dezember. Eher Wirtschaftsapfel. Mildes, saftiges, leicht parfümiertes Fruchtfleisch
Birne - virusfrei
Große, angenehm süße Winterbirne. Ab Dezember verzehrfähig, bis März haltbar.
Früher im Kraichgau, Stromberg/Heuchelberg, an der Bergstraße und im Odenwald weit verbreitet, heute fast ausgestorben. Ernte Mitte Oktober. Lagerfähig bis in den Frühling. Vorzügliche Birne für die Ökonomie.
Kleine, späte und widerstandsfähige Birne aus dem Kraichgau.
Traditionelle Most-, Dörr- und Brennbirne des zentralen Kraichgaus. Haltbar von Oktober bis Dezember
Vorkommen in Rheinebene, Bergstraße, Kraichgau. Erstmals erwähnt 1888. Wurde von den Landleuten auf der Kutschfahrt zur Reifezeit (Oktober) in die (Leder-)Hose gesteckt um weicher zu werden. (-:
Häufige Fragen
Ja. Ihre Wiese muss eine Obstwiese mit Hochstammobstbäumen sein, die Bäume müssen regelmäßig geschnitten und die Wiese gemäht werden. Außerdem darf kein chemischer Pflanzenschutz und keine Mineraldüngung erfolgen. Wer diese Mindestpflege zur Erhaltung der Streuobstwiese praktiziert, kann bereits bei der Streuobstinitiative mitmachen. Dazu wird ein Vertrag geschlossen und das Grundstück von der Initiative zu Biozertifizierung angemeldet.
Sie geben bis spätestens 31. Januar des Jahres folgende Angaben bei der Geschäftsstelle ab: Ihren Namen mit Anschrift, Telefon, E-Mail etc., die Grundstücksdaten: Gemarkung, Gemeinde, Flurstücknummer, Gewann und Fläche. Innerhalb der ersten Jahreshälfte erfahren Sie dann, ob Ihr Grundstück biozertifizierbar ist und Sie bei uns Vertragsnehmer werden können. Die Kosten hierfür trägt die Initiative.
Die vertragsgemäße Pflegeleistung erhält der Obstbauer durch einen weit überdurchschnittlichen Obstpreis entlohnt. So erhält er für Äpfel jeweils den doppelten Marktpreis, höchstens jedoch 18 € je dz. Und für Bioäpfel von zertifizierten Grundstücken zusätzlich einen Aufschlag von 2 € je dz. Birnen werden mit einem Festpreis von 15 € je dz vergütet. Für Zwetschgen wurden 2014 je dz 40 € bezahlt. Das Obstgeld wird nach der Saison innerhalb von 6 Wochen nach der letzten Obstannahme komplett ausbezahlt.
Ja, zwischen Anfang September und Mitte/Ende Oktober wird an 5-6 festgelegten Terminen das Obst jeweils Samstag nachmittags in der Kelterei Zumbach und in den 2 Außenstellen Neue Kelter in Malsch und Biohof Petrik in Pfinztal angenommen. Das Obst wird getrennt angenommen und als Lohnverarbeitung für die Initiative gepresst. Der Normalbetrieb in der Kelterei ist an diesen Nachmittagen geschlossen. Für die Zwetschgenannahme gibt es 2-3 Termine getrennt von der übrigen Obstannahme der Initiative.
Diesen Service kann die Initiative leider nicht bieten. Gerne können wir jedoch versuchen, eine Transportmöglichkeit im Verbund mit einem anderen Vertragsnehmer von uns zu initiieren.
Eine Düngung darf nur bedarfsorientiert erfolgen. Dies sollte über eine Bodenprobe festgestellt werden. Zur Düngung sind nur Mittel nach Bioverordnung zulässig. Unproblematisch ist eigener Kompost z.B. aus Grasschnitt und Mist aus ökologischer Tierhaltung. Eine gezielte Beratung kann bei den Begehungen oder individuell erfolgen.
In vielen Getränkehandlungen und zum Teil im Einzelhandel der Region. Ein aktuelles Verkaufstellenverzeichnis finden Sie unter Verkaufsstellen. Führt Ihr Getränkehändler unsere Säfte nicht, sprechen Sie ihn doch einfach darauf an.
Grundsätzlich beschränken wir uns auf unsere Region. Eine Lieferung nach außerhalb ist mengenabhängig und muss daher im Einzelfall kalkuliert werden.
Gegebenenfalls empfehlen wir Ihnen auch eine näher an Ihrem Lieferort tätige Streuobstinitiative.
Ja, die Initiative verarbeitet nur Obst von Vertragsgrundstücken. Von den über 1.000 Vertragsgrundstücken liegen lediglich 4 außerhalb von Stadt- und Landkreis Karlsruhe, jedoch auch in räumlicher Nähe. Die Ertragsmenge aller Vertragsgrundstücke wird in einem immensen ehrenamtlichen Einsatz jährlich vor Ort geschätzt. Die Schätzmenge ist gleichzeitig Grundlage für die vertragliche Preisgarantie. Sollte eine Übermenge geliefert werden, wird diese nur zum normalen Marktpreis angenommen und an die Kelterei weitergegeben. Dadurch wird der Anreiz, Fremdobst von nicht vertraglich verpflichteten Grundstücken zu liefern, verhindert.
Das vertragsgemäß erzeugte Obst wird von den Mitarbeitern der Initiative persönlich angenommen. Bei der Annahme wird streng auf Reifegrad und Gesundheit der Früchte geachtet. Faule Früchte werden ausgelesen bzw. bei größerer Menge insgesamt zurückgewiesen. Ebenso wird unreifes Obst nicht angenommen. Das Obst wird innerhalb von 48 Stunden schonend verarbeitet. Die Säfte werden entweder naturtrüb oder nach Klärung (Äpfele klar, Birnle) als Direktsäfte ohne Zusätze abgefüllt. Dadurch kann der hohe Qualitätsstandard erreicht werden.
Es gibt die palettenweise Lieferung über die Kelterei Zumbach und die Auslieferung über den Getränke-Fachgroßhandel Fritz Bierhalter GmbH aus Karlsruhe. Die Konditionen können Sie in der Geschäftsstelle erfragen.
Presse
Schnittkurs-der-Streuobstinitiative-fuer-Bauhofmitarbeiter.pdf?1732182728
StreuObstInitiative_BNN_2024-02-26.pdf?1732182728